Informationen zum Haus und Entstehung

Drucken

Baugeschichte

Der Nordflügel des Neukirchener Franziskanerklosters wurde 1720 nach Plänen des Franziskanerbruders Philipp Plank errichtet. Im Erdgeschoss waren eine Brauerei, Werkstätten und sonstige Nebenräume untergebracht. Das Obergeschoss enthielt Räume für eine philosophische Studienstätte, Krankenzimmer und eine Hauskapelle. Patronin des Hauses war die heilige Katharina von Alexandrien, die Patronin der Philosophen.

Aus dieser Zeit stammt noch ein besonderes Juwel, die alte Klosterbibliothek. Sie ist erhalten geblieben, nachdem das Kloster als sog. Aussterbekloster die Säkularisation 1803 fast unbeschädigt überstand.  Der wertvolle Buchbestand umfasst Werke vom frühen 16. bis zum 20. Jahrhundert.

 

Das damalige Bauvorhaben wurde durch eine beispielhafte Spendenaktion der bäuerlichen Bevölkerung von Neukirchen und der umliegenden Gemeinden unterstützt. Von daher rührt auch die auffallende Verbundenheit der Menschen im Hohenbogenwinkel mit „ihrem Franziskanerkloster“ bis auf den heutigen Tag. 

 


Sanierung und Neubestimmung

In den Jahren 2001/2003 wurde das Bauwerk gründlich saniert und umgebaut. Federführend war das Staatliche Hochbauamt Regensburg. An den Kosten beteiligte sich neben dem Freistaat Bayern als dem Eigentümer der Anlage, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, die Bayerische Landesstiftung, die Diözese Regensburg, die Bayerische Franziskanerprovinz, der Landkreis Cham, die Gemeinden Eschlkam und Neukirchen, die Pfarrei Neukirchen und die Sparkasse Neukirchen.

 
Der Name „Haus zur Aussaat“ ist so etwas wie ein Programm für die Arbeit in dieser Einrichtung. Es steht offen für
- kirchliche Gruppen der verschiedenen Konfessionen, die hier ihre Arbeit  überdenken und neue Ideen umsetzen möchten
- alle Gruppen der Gesellschaft, für Verbände und Vereine, die sich in Tagungen und Seminaren  ihrer Aufgaben neu bewußt werden möchten. Besonders willkommen sind Einrichtungen und Verbände, die sich der grenzübertschreitenden Friedensarbeit und dem Umweltschutz verpflichtet wissen.
- Familien mit Kindern,  die sich zu Gemeinschaftstagen, Freizeiten oder Ferien ein Haus mit vielen Möglichkeiten zu erschwinglichen Preisen suchen
- für die grenzüberschreitende Begegnung mit Menschen aus Tschechien, die als Wallfahrer oder auch als politisch Verantwortliche für die Bewältigung gemeinsamer Probleme im Grenzbereich den Kontakt nach Bayern suchen.
- Feste, Jubiläen und künstlerische Veranstaltungen.
- Vorträge, Konzerte, Ausstellungen.
- Menschen, die in Bibliothek und Archiv wissenschaftlich arbeiten möchten.


Die Umgebung

Das „Haus zur Aussaat“ ist baulich verbunden mit dem Kloster der Franziskaner und  seiner Klosterkirche. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Wallfahrts- und Pfarrkirche Unserer Lieben Frau inmitten des Friedhofes der Gemeinde.

Der Klostergarten (1,6 ha) schließt sich an das „Haus zur Aussaat“ an. Es ist geplant, vor allem das Thema Bewahrung der Schöpfung (Umweltschutz) in diesem Garten auf verschiedene Weise anschaulich darzustellen: Biblische Pflanzen  sollen hier ebenso gedeihen wie Heilpflanzen.

Der Markt Neukirchen b. Hl. Blut liegt in einer landschaftlich ungemein reizvollen Umgebung im Naturpark „Oberer Bayerischer Wald“ am Fuße des Hohenbogen (1079 m). Noch immer ist Neukirchen ein Geheimtipp für Menschen, die im Urlaub nicht in erster Linie Lärm und Action suchen, sondern Stille und Gemütlichkeit in einer weithin unberührten Natur zu erschwinglichen Preisen.
 

Rechtsträger

Das „Haus der Aussaat“ gehört dem Freistaat Bayern, der es zusammen mit der Klosteranlage den Bayerischen Franziskanern zur Verfügung stellt. Die unmittelbare Nutzung des Hauses wird von einem gemeinnützigen Trägerverein verantwortlich wahrgenommen. Ein Kuratorium, bestehend aus Persönlichkeiten von Neukirchen und seiner Umgebung,  unterstützt die Arbeit des Hauses ideell und finanziell. Zur Deckung der anfallenden Kosten ist das Haus auch auf Spenden angewiesen.


Ein herzliches Vergelt’ s Gott allen, die an der Neugestaltung des Klostergartens mitgewirkt haben.
Die nachstehend genannten Körperschaften, Vereine und Privatpersonen haben durch Zuschüsse, Sachspenden und durch unentgeltliche Arbeitsleistungen auch in Form von redaktionellen Beiträgen die Realisierung des Projektes ermöglicht.

Ihnen allen gilt unser herzlichster Dank:
DBU – Deutsche Bundesstiftung Umwelt
EUREGIO Bayerischer Wald–Böhmerwald
Landkreis Cham, zur Bauzeit: Landrat Theo Zellner
Markt Neukirchen b. Hl. Blut, zur Bauzeit: Bürgermeister Josef Berlinger
Bayerischer Franziskanerorden
Franziskanerkloster Neukirchen b. Hl. Blut, zur Bauzeit: Guardian Pater Raymund Eglmaier
Katholisches Pfarramt Neukirchen b. Hl. Blut, Regionaldekan, Pfarrer Georg Englmeier
Kuratorium zur Förderung des Grenzüberschreitenden Wallfahrts-, Begegnungs- und Umweltbildungszentrums Neukirchen b. Hl. Blut e. V., Vorsitzender Egid Hofmann
Sparkasse im Landkreis Cham
Raiffeisenbank Neukirchen b. Hl. Blut
e.on Bayern
Botanischer Garten der Universität Regensburg
Botanischer Garten der Universität Würzburg
Grenzwaldschützen Jägershof e. V.
Ökogruppe Neukirchen b. Hl. Blut
Obst- und Gartenbauverein Neukirchen b. Hl. Blut
Ida Aschenbrenner, Unterabteilungsleiterin a. D. im BMF
Dr. rer. nat. Gerhard Kram, Apotheker
Ludwig Baumann, Rektor a. D.